Montag, 17. Juni 2013

not another travel blog

Ein erstes Gude in diesem Blog!


Manche von euch wissen bestimmt schon, was mein Plan nach erfolgreicher Beendigung meiner Ausbildung sein wird, weil ich seit einiger Zeit scheinbar nur noch mit diesem Thema ins Gespräch gehe - sorry dafür! Und die, die es noch nicht wussten und sich jetzt auf diesem Blog eingefunden haben, erfahren es eben jetzt: Im Februar 2014 verlasse ich unseren mehr oder minder geliebten Vadder Staat auf Zeit. In der Rückrunde muss Mainz also ohne meine Unterstützung im Kampf um die deutsche Meisterschaft bestehen.

Aber erst einmal der Reihe nach: Seit Dezember letzten Jahres ist mir eigentlich klar, dass ich vor dem Einstieg in das richtige Berufsleben oder einem eingeschobenen Studium ein Jahr mit klassischem Work and Travel in Australien verbringen will. Mein Problem? Seitdem ist die Vorfreude auf das große, weite Unbekannte schon fast ins Unermessliche gestiegen. Ich habe angefangen zu planen, habe im Laufe der Zeit die aufgestellten Pläne wieder verworfen und mittlerweile durch komplett neue ersetzt. Dazu gleich mehr.

Doch warum ein Blog? In erster Linie bin ich in diesem Fall Egoist und schreibe den ganzen Blog für mich, wenn es denn endlich losgeht - damit ich auch später nachvollziehen kann, was ich wann, wo, wie und warum gemacht habe. Denn wenn man sein ganzes Leben bislang immer nur auf einem Fleckchen Erde gelebt hat und dann von jetzt auf gleich in kürzester Zeit von Ort zu Ort weiterreist, kann das bestimmt zu einer gewaltigen Reizüberflutung führen. Und ich will mich natürlich an so viel wie möglich erinnern, der Blog dient also quasi als Gedächtnisstütze für die Zeit danach. Aber natürlich mag ich auch Familie und Freunde auf dem Laufenden halten, sodass man einfacher in Kontakt bleiben kann und dass diejenigen, die sich für meine Reise interessieren auch hoffentlich etwas geboten bekommen. Soll ja auch Leute geben, die von Facebook nicht so viel halten; und auf Rundmails habe ich keine Böcke, die nerven ja nur jeden.
Doch warum startet der Blog bereits über ein halbes Jahr vor Abflug? Als ich anfing alles bzgl. des Work and Travels zu planen, waren mir diverse Reiseblogs eine große Hilfe. Verschiedene subjektive Erfahrungsberichte sind wirklich interessant und helfen einem bei vielem. Nicht nur in Sachen Reisen, auch wenn es um die ganzen Rahmenbedingungen und den organisatorischen Krams im Vorfeld geht, fand ich solche Blogs interessant. Ich werde also bis zur Abreise von nun an immer mal wieder bloggen, sobald sich etwas in meiner Planung getan hat, weil mein aktueller Plan eben nicht nur das klassische Work and Travel beinhaltet und denen helfen kann, die irgendwann ähnliches vorhaben. Sei es in Sachen Routenplanung, benötigtem Equipment etc.

Ohne wirklich viel über die ganze Thematik gewusst zu haben, dachte ich mir zunächst, dass es doch sinnvoller wäre mit einer Organisation zu fliegen. Hat ja schließlich auch Vorteile - man kann Gleichgesinnte bereits im Vorfeld kennenlernen, hat nach Ankunft Down Under schon die ersten Pflicht-Termine geplant bekommen und bucht sozusagen ein Rundum-Sorglos-Paket. Doch zu welchem Preis? Um die 500€ Aufschlag für das, was man mit ein klein wenig Aufwand auch alles selbst erledigen kann. Also Flug buchen, sich um Versicherungen, Visum etc. kümmern. Was bei einer Reise mit einer solchen Orga neben des Geldes außerdem abhanden kommt, ist jegliche Flexibilität, welche mir im Rahmen meiner Reise sehr wichtig ist - wenn schon, denn schon. Es geht mit Orga eben nur nach Schema A oder Muster B. Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich alle Fäden in meiner Hand halten will. Wofür bin ich schließlich Veranstaltungskaufmann?

Das fängt schon beim zunächst ersten wichtigen Planungsschritt neben dem des Visums an: Wie komme ich nach Australien? Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entweder man bucht ganz klassisch Hin- und Rückflug in einem. Das ist wohl die billigste Möglichkeit, aber eben auch die unbequemste. Man muss sich schon genau auf das Datum  festlegen, an dem man Australien wieder verlassen muss, ohne überhaupt einen Fuß auf den Kontinenten gesetzt zu haben. Für mich kam diese Variante nicht infrage. Was ist, wenn ich überhaupt nicht klarkomme und schon vorher wieder heim will? Oder wenn es mir so gut gefällt, dass ich noch länger bleiben will? Keine Chance, das ist mir viel zu riskant und entzieht jegliche Planungsfreiheit. Alternative Nummer zwei ist eine sehr interessante: Der sogenannte Open-Return-Flug, der ein wenig teurer ist als der klassische Return Flug. Das ist quasi nichts anderes als ebendieser, nur dass man die Chance hat seinen Rückflug umzubuchen, so wie es sich im Laufe der Reise eben entwickelt. Probleme hier sind, dass dies zeitlich begrenzt ist - meist hat das Ticket nur eine Laufzeit von einem Jahr, in seltenen Fällen von bis zu 18 Monaten - und dass man sich auf eine bestimmte Fluglinie festlegen muss. Ich habe mich im Endeffekt dafür entschieden mir ein One-Way-Ticket zu buchen. Wenn ich dann in Australien angekommen bin, kann ich mich ja immer noch um den Rückflug kümmern. Leider ist diese Variante im Normalfall viel teurer als die anderen beiden, da Australien von Deutschland aus nur von den großen, teuren Airlines angeflogen wird. Der billigste One-Way-Flug geht erst bei ~630€ los, ein Haufen Kohle für einen armen Azubi. Aber Not macht erfinderisch, es geht nämlich auch billiger.

Da es wegen des lieben Treibstoffs keine Direktflüge nach Australien gibt, muss jede Maschine irgendwo zwischenlanden - meistens in irgendeiner asiatischen Metropole wie Bangkok, Singapur etc. Und wenn man ohnehin irgendwo dort das Flugzeug wechseln muss, um nach Down Under weiterzufliegen, bietet sich doch auch ein Stopover in dieser Gegend an. Zum einen, um Kräfte zu tanken und einem möglichen Jetlag vorzubeugen und zum anderen, weil man auch in diese Städte eher seltener kommt und schon einmal ein wenig Sightseeing auf die Agenda packen kann. Für mich stand fest, dass ich definitiv einen Stopover einplanen werde. Wie oben schon erwähnt sind solche One-Way-Flüge ziemlich teuer - und da ich zwar kein Geld im Überfluss habe, aber mir dafür alle Zeit der Welt lassen kann, habe ich mich nun dafür entschieden, nicht nur einen Stopover einzuplanen, sondern einen kompletten Gabelflug zu suchen. Jetzt kommt also der eigentliche Grund meines ersten Posts - meine Reiseroute. Das alles noch unter Vorbehalt, da ich erst in ca. einem Monat buchen kann.

Losgehen wird es für mich und meinen von da an besten Freund namens Rucksack am 4. Februar mit einem Flug mit der Airline Condor von Frankfurt nach Phuket, welcher mich laut swoodoo ~370€ kosten wird. Am 10. April, also über zwei Monate später, geht mein zweiter Flug mit der Billig-Airline Air Asia (vergleichbar mit Ryan Air)  von Kuala Lumpur nach Perth für 120€, ich zahle für meinen Flug nach Australien also "nur" 490€ - immerhin schon einmal 140€ gespart. In diesen zwei Monaten zwischen Phuket und Kuala Lumpur wird es für mich in Backpacking-Manier durch Thailand, Kambodscha und Malaysia gehen. Doch erstmal der Reihe nach. Start ist wie gesagt in Phuket, was mich persönlich überhaupt nicht reizt, es ist eben eine Touri-Hochburg und lebt u.a. vom Sextourismus. Auf behaarte Frührentner, die sich für ein paar Wochen eine 18-jährige Thaifrau suchen und sich wie der letzte Depp benehmen, habe ich eher keine Böcke. Ich lande dort nur, weil es eben der billigste Flug ist, den ich gefunden habe, und wegen der guten Möglichkeit der Weitereise. Nachdem ich mich in Thailand ein wenig eingelebt habe und an das neue Klima gewöhnt habe, wird meine nächste Etappe Koh Phangan sein. Dort finden die weltweit bekannten Full Moon Partys statt. Und da es ohnehin halbwegs auf dem Weg nach Bangkok liegt, nehme ich das natürlich sehr gerne mit. Danach geht es wie gesagt nach Bangkok. Für diesen Trip, der wohl in erster Linie der Entspannung und dem Strandurlaub gilt, plane ich eine Zeitspanne von ca. zwei Wochen ein. Nachdem ich mich in Bangkok, flächenmäßig immerhin doppelt so groß wie Berlin, ein wenig versucht habe einzuleben, soll es für mich weitergehen nach Kambodscha. Dort will ich innerhalb von zwei Wochen in Siem Reap die berühmten Tempel von Angkor Wat besichtigen, mit dem Boot nach Battambang reisen und das wahre Kambodscha kennenlernen, mir die Hauptstadt Phnom Penh anschauen und ein paar Tage in Sihanoukville entspannen. Zurück geht es dann wieder nach Bangkok, wo ich, wenn alles so klappt, wie ich es mir vorgenommen habe (eh nicht), meinen Geburtstag verbringen werde. Hangover 2 lässt grüßen. Von Bangkok aus geht es dann via Koh Lanta innerhalb von ca. 10 Tagen nach Langkawi, der nördlichsten Insel Malaysias direkt an der thailändischen Grenze. In Malaysia bleiben mir dann noch ca. drei Wochen, wo ich mir die Stadt Georgetown, das Schnorchelparadies der Perhentian Islands und die Regenwälder in den Cameron Highlands anschauen werde, bevor ich in der Hauptstadt Kuala Lumpur ankomme. Wenn ich irgendwie noch Zeit habe, kann es vor dem Abflug nach Perth noch für ein paar Tage nach Singapur gehen. Das ist zumindest jetzt mein Plan für den Backpacking-Trip durch Südostasien. Für die Zeit dort habe ich mir ohne die zwei Flüge ein Limit von 800€ pro Monat gesetzt, ich werde mich also hauptsächlich an Garküchen ernähren, mir mein Hostelzimmer in 20er Dorms mit fremden Leuten teilen und mich über die billigsten Transportmöglichkeiten fortbewegen müssen. Aber genau darin liegt doch auch irgendwie der Reiz. Die Route grafisch sieht dann ungefähr so aus: Ganz fest drücken

Das ist aber auch das einzige, was ich planen wollte. In Australien angekommen lasse ich alles auf mich zukommen. Starten will ich aber in Perth, der abgelegensten Millionstadt der Welt an der Westküste Australiens, die touristisch nicht ganz so stark frequentiert ist. Ich hoffe, dass ich dort deshalb eher einen Job finde als im Osten, wo sich die meisten Backpacker tummeln. Wie es dann weitergehen soll? Keine Ahnung, sehe ich dann dort.

In ca. einem Monat werde ich das Visum beantragen und den Flug buchen, bis dahin könnt ihr den Schock also verdauen oder euch freuen, dass ich bald endlich weg bin. Nach der Buchung kommt dann der nächste Blogeintrag. Ich freue mich natürlich über jeden Kommentar, jeden Vorschlag, jeden Tipp, jede Anregung, jede Kritik und so weiter.

Noch 231 Tage!


Alla fott, bis denne!