Dienstag, 25. Februar 2014

Die Flucht aus Ko Tao


Grüßt euch doch erstmal!

Wenn ihr rechts in der Leiste die Überschriften der letzten zwei Einträge ins Visier nehmt, werdet ihr schnell merken, dass ich in sehr kurzer Zeit ein absolutes Highlight erlebt habe und nun leider auch einen absoluten Reinfall. Ich mache es kurz: Ko Tao hat mir nicht gefallen – leider nein, leider garnicht. Wahrscheinlich hätte es nach Ko Phayam wohl jede Trauminsel schwer gehabt einen Schuss ins Schwarze zu landen, aber Ko Tao verdient in meinen Augen auf Keinsten das Prädikat „besonders wertvoll“. Ich habe im letzten Blogeintrag ja schon kurz angeschnitten, dass wir nicht mit der uns bis dato bekannten und so geschätzten thailändischen Freundlichkeit empfangen wurden, sondern eher sehr rüde abgearbeitet wurden. Simon und mir wurde schnell klar, dass hier wohl ein anderer Wind zu wehen scheint als noch zuvor – auch faktisch haben wir bei Verlassen des Boots die ersten Regentropfen meiner Reise abbekommen. Eine Art Vorankündigung auf die nächsten 30 Stunden? Immerhin wurde es danach wieder viel schöner! :)

Trotz des Ärgers mit der Taxi-Mafia fing dabei alles erstmal super an – unser neuer Bungalow war ein Traum, wir konnten uns schnell mit den drei Mädels, mit denen ich jetzt auf Reise bin, treffen und aufgrund unserer wunderschönen Sicht auf die Hing Won Bay freuten wir uns auf Ko Tao. 

da war die welt noch in ordnung - geile bude!
Warum die Hin Wong Apartments, wo wir 300 Baht p.P. gezahlt haben, übrigens nicht weiterzuempfehlen sind, erkläre ich weiter unten – aber zunächst mal weiter in der chronoligischen Reihenfolge. Die drei Mädels hatten im Vorfeld einen Tauch-Trip gebucht, Simon und ich planten also einfach mal ein wenig zum belebten Sairee Beach zu fahren. Auf dem Weg zum Taxi bin ich allerdings in größter Tollpatsch-Manier mit meinen Flipflops an einem Stein hängen geblieben und habe mir damit ein schönes blutiges Loch unterhalb des großen linken Fußzehs verdient. Das mit den Flipflops und mir hat noch nie funktioniert, und wird es wahrscheinlch auch so schnell nicht - eine Liebesbeziehung ist das definitiv nicht. Also zog Simon zunächst alleine los, ich nahm das nächste Taxi 3 Stunden später. Mich traf fast der Schlag, als ich in Sairee Beach ankam – überall wuselten besoffene Reisende rum, Roller bahnten sich hupend ihren Weg - wer klaustrophobisch veranlagt ist, wird an dieser Insel dezent zu knabbern haben. Ich hatte noch nicht mal Lust darauf, Fotos zu schießen. Nachdem wir dann irgendwie die weitere Zeit totgeschlagen konnten, haben wir uns nach dem Sonnenuntergang mit den Mädels und Felix, der zu unserer Freude auch bei uns aufschlug, getroffen und haben ein klein wenig getrunken. Irgendwann haben wir uns im 7/11 dann mit Thai-Whiskey und Mixzeugs ausgestattet und sind per Taxi wieder zurück in unsere Anlage gefahren. Was danach passierte, kann bis heute wahrscheinlch keiner verstehen: Wir tranken in bester Stimmung zu ein wenig Musik und Kartenspiel, unsere Lautstärke war allerdings durchaus gedrosselt. Irgendwann hämmert es an der Tür und Cliff, der englische Besitzer der Apartments und bislang eigentlich recht sympathisch schrie uns an, dass wir doch endlich ruhig sein sollen und schmiss Felix aus der Anlage. Wir wussten nicht so recht, warum er so ausgerastet ist, machten uns aufgrund der dadurch natürlich gedämpften Stimmung schließlich bettfertig und hatten ein schlechtes Gewissen wegen Felix, der im Dunkeln nun irgendwie ans andere Ende der Insel zu seiner Unterkunft kommen musste. Aber er konnte sich an Schizo-Cliff wieder vorbeischleichen und nächtigte dann bei uns. In your face! 

Morgens verabschiedete ich mich von Simon, der sich wieder zurück in kältere Gefilde aufmachen musste. Es hat mir richtig Spaß mit euch zwei Simons gemacht, gerne wieder! :) Felix teilte sich mit ihm das Taxi ans andere Ende der Insel und ich musste mich mit den Mädels nun langsam aber sicher ans Auschecken machen, wo wir von diesem Cliff noch einen weiteren Dummbabbel-Auflauf kassierten. Dass kurz darauf einer seiner Angestellten nochmals zu uns kam und sich für das Verhalten seines Chefs entschuldigte, erklärt wohl alles. Der Plan der Mädels war ohnehin, die Insel in Richtung Ko Phangan zu verlassen, aufgrund der ganzen Vorfälle war ich froh, dass ich so schnell wieder wegkonnte. Wir fuhren also wieder zum Pier, wieder mit dem Taxi, was den Preis angeht leider wieder jenseits jeglicher Verhältnismäßigkeit. Da es aber noch ein wenig dauerte, bis unser Boot ablegte, setzten wir uns mit einem Thai-Pancake in der Hand nochmals an den Strand und spielten Karten. Auf einmal kam ein kleiner thailändischer Junge zu uns und wollte unbedingt mitspielen. Er versuchte auch mit überraschend gutem Englisch sich mit uns zu unterhalten. Das war wieder mal einer der Momente, wegen denen man reist und der mir wenigstens die Chance gab etwas Gutes aus Ko Tao mitzunehmen. Ein wenig später ging es dann innerhalb von 1h40min für 430 Baht nach Ko Phangan. 
karten spielen mit dem kleinen namens tart (?)

auf dem schiff nach ko phangan
 Dort angekommen war ich überrascht wie groß diese Insel im Vergleich zu den vorherigen ist. Sie ist auch weit weniger bebaut und kann mit sehr schönen Dschungelwäldern beeindrucken. 
ich habe gezählt: 3629 bäume
 Wir entschieden uns ein Taxi für 200 Baht p.P. zum abgelegenen Thong Nai Pan Beach zu nehmen, wo wir auch direkt im Baan Pan Buri für 325 Baht die Nacht und pro Person unterkommen konnten. Das ist bislang das teuerste Bungalow auf der Reise (ich teile mir das Bungalow mit Kathrin; Patrycja und Lena – so heißen die zwei anderen Mädels – residieren zwei Bungalows neben unserem), die aber wunderschön ist. Direkt am Strand, in einer ruhigen Bucht mit unfassbar freundlichen Angestellten. Service-technisch liegen zwischen unseren Schlafresidenzen auf Ko Tao und Ko Phangan Welten. Man merkt, dass hier auch viele Familien ihren Urlaub verbringen.

eines unserer bungalows

diiirekt am meer
Meine Angst, dass es mir in Ko Phangan aufgrund der ganzen Fullmoon/Halfmoon/Sailormoon/Whatevermoon-Partys zu voll und touristisch ist, war völlig unbegründet. Es ist zwar mehr los als auf Ko Phayam, aber vor allem in unserer Ecke, an unserem Strand und auch sonst durchaus angenehm. Mehr als zu entspannen und Karten zu spielen (endlich mal wieder Wizzard!) haben wir am ersten Tag nicht gemacht. Am Tag danach haben wir nichts weiter getan als einmal ins Village um die Ecke zu spazieren und am Strand zu chillaxen. 

oh, mal wieder einen abgewunken

einem hund gefiel mein handtuch scheinbar recht gut
erstmal was essen und die aussicht genießen

abends am strand




Abends sind wir dann im Village wieder etwas trinken gegangen, und es gab hierfür auch allen Grund: Lena feierte nämlich in ihren 22. Purzeltag rein. Happy Birthday! :)
 
ein strand in thailand ohne firedancer ist kein richtiger strand oder so
v.l.n.r.: patrycja, kathrin, lena, wirtziaufreisen
Gegen 02°° Uhr schlenderten wir am Strand entlang schon wieder zurück zu unseren Bungalows, denn heute hieß es, dass wir unser Geschenk für Lena einlösten. Also buchten wir zu dritt (Patrycja gönnte sich einen weiteren Entspann-Strand-Tag) eine Full Day Island Tour. Entsprechend früh ging es um kurz nach Acht und mit dickem Schädel auf eine richtig schöne Reise durch Ko Phangan. Hier war wirklich alles dabei: Am Anfang ein kleines Frühstück, dann die Besichtigung eines kleinen Muay-Thai-Boxing-Stadions und eines chinesischen Tempelkomplexes. 

kein problem für ihn

bunt und kitschig
Im Anschluss fuhren wir mit einem Longtailboot an einen Schnorchelspot und dann an einen wunderschönen Strand, dem Malibu Beach, der seinen Namen aufgrund seines so feinen Sandes erhalten hat und wo wir richtig klasse entspannen konnten. 

am parkplatz unseres boots wurden tintenfische getrocknet. gruß an die simons ;)
eine bootsfahrt die ist lustig, eine bootsfahrt die macht spaß
sieh mir in die augen, baby!

malibu beach geht ab

ich weiß garnicht, wann ich das letzte mal im cocoon war
Zum Mittagessen fuhren wir weiter zu einem Elefantencamp, das für einen Teil unserer 11-köpfigen Crew zum Programm gehörte. Ich fand es schon heftig, wie schlecht es den Elefanten dort ging, sie waren sehr eng angekettet und hatten keinen Bewegungsspielraum. 

gefangener elefant mit zwei riesigen rüssels
Da daraufhin aufgrund des heftigen Windes das eigentlich geplante Kayaking leider wortwörtlich abgeblasen werden musste, haben wir stattdessen nach Überredungskünsten eines der teilnehmenden Tourmitglieder einen Canopy Walk inklusive Ziplining durchgeführt. Das hat ja mal sowas von Spaß gemacht und ist zumindest was Aktivitäten angeht weit vorne auf meiner Highlightliste. Zu gerne hätte ich das gefilmt, es war mir aber zu riskant. 

wir haben style und das geld - naja, zumindest mal den style
u.a. über diesen teich sind wir geziplined
Zum Abschluss des Tages ging es zu einem kleinen Wasserfall, der wohl nur in der Regenzeit imposant ist, und in eine thailändische Sauna. Eine Sauna? Bei dem Wetter? Wie dumm ist das denn? Habe ich zumindest im Vorfeld gedacht, es war aber auch mal was Neues. Vor allem, wenn 35°C danach als zu kalt interpretiert werden. 

in der sauna: wie sie sehen, sehen sie nichts

vor der sauna: statt "hello kitty" "hipster kitty"
Dieser Tagesausflug hat sich absolut gelohnt, er ging zwar recht schleppend los und war mit 1000 Baht nicht sonderlich preiswert, am Ende kam aber Highlight nach Highlight. Auch unser Tourguide, der sich als Rebecca vorgestellt hat, war extrem cool. Wir wollten unser Gepurzeltagskind unbedingt noch überraschen, und er besorgte sogar einen Kuchen und überreichte ihn ihr vor versammelter Mannschaft. Sehr cool, auch weil Lena nicht damit gerechnet hat. :) 
"hä? hat noch wer außer mir geburtstag?"
Wieder zurück am Bungalow und letztmals als Quartett auf Achse, gingen wir heute Abend nochmals gemeinsam schlemmen. Morgen trennen sich nämlich unsere Wege: Zwar schippern wir gemeinsam wieder aufs Festland nach Surat Thani, dort in der Nähe wird Patrycja aber für zwei Wochen ein Kloster besuchen und dort leben. Lena, Kathrin und ich werden anschließend hoch nach Bangkok fahren, wo vor ein paar Tagen ja wieder eine Bombenstimmung herrschte. Mal schauen, ob wir dort wie geplant länger bleiben oder doch recht schnell weiterziehen – das ist mir dann doch alles sehr heikel.
Habt ne gute Zeit, Klakas! Wir haben sie hier auf jeden Fall – Ko Tao ist schon längst vergessen! :)

Freitag, 21. Februar 2014

Ein Paradies auf Erden


Ai gude, wie? So langsam wird es wieder Zeit für einen neuen Blogeintrag, ich werde ja schon angemeckert. :P Ich habe in den letzten Einträgen immer mal wieder mit Superlativen um mich geschmissen, weil ich so begeistert bin von T-Highland. Doch dieser Eintrag wird das möglicherweise nochmals toppen – es war mit Abstand das Highlight der bisherigen Reise. Eigentlich will ich ja nicht sagen, dass die vergangenen Tage auf Ko Phayam unwahrscheinlich schön waren und dass die Insel samt ihrer Strände die entspannteste und traumhafteste ist, auf der ich jemals war. Denn je mehr Leute von dieser bislang noch ursprünglichen gebliebenen Insel (es gibt z.B. keine Stromleitungen, nur zwischen 18°° bis 23°° werden Generatoren angeschmissen) erfahren, desto größer ist wohl die Gefahr, dass genau das, was Ko Phayam ausmacht, in wenigen Jahren über den Haufen geschmissen und durch 5-Sterne-Resorts ersetzt wird. Aber ich kann nicht anders – und da fleißige Blogleser ja meine Lieblingsmenschen sind, komme ich ganz BILD-like mal mit der Wahrheit ans Licht. 
welcome to paradise!
Wir haben uns am Montagmorgen in aller früh aufgemacht, damit wir um 9.30 Uhr und um 200 Baht leichter das Normal Boat in Richtung Ko Phayam besteigen konnten. Es fahren auch Speedboote, die für 350 Baht innerhalb von 40 Minuten auf die Insel shutteln. Wir kamen stattdessen gegen 12°° Uhr im Paradies an. Da es auf der gesamten Insel keine Autos gibt, haben wir uns also drei Roller-Taxis gesucht, die uns für je 50 Baht an die uns empfohlene Buffalo Bay fuhren.

grüß dich doch erstmal
Während die zwei Simons im Anschluss eine gefühlte Ewigkeit auf Bungalowsuche waren, konnte ich erstmal – das komplette Gepäck selbstverständlich im Sichtfeld – ein Bad im warmen Wasser nehmen und die Unterwasserfunktion der neuen Kamera erstmals ausprobieren.

erstmal nen päuschen am strand
Um mich herum war fast keine andere Menschenseele, ich habe mich direkt wohl gefühlt. Alleine war ich allerdings nicht, denn jeder Strand auf Ko Phayam wird statt von Handtüchern von kleinen Krebsen belagert, die bei Ebbe kleine Sandkügelchen aus ihren Höhlen formen. Kann mich einer aufklären und sagen, warum genau sie das machen? 
ich bin ein krebs und ich krebse

bei ebbe sah der komplette strand so aus
Die Bungalowsuche der zwei war währenddessen sehr erfolgreich, wir verbrachten vier Nächte in den Contact Bungalows, die auf einer kleinen Klippe oberhalb des Meers gebaut wurden. Es gibt bei Ebbe sogar einen kleinen Privatstrand, wenn man nach unten klettert. Auch das Bungalow (ein Doppelbett und eine Matratze auf dem Boden) war sehr empfehlenswert, das Bad war sauber und die kleine Terrasse sogar mit einer Hängematte ausgerüstet. Und das Ganze für 500 Baht pro Nacht, das sind wieder einmal nur knapp 4€ pro Nacht und Person.Überragendes Preis-Leistungs-Verhältnis, auch die Besitzer sind super nett.

unser bungalow

fuck those mozzies!

traumhafte aussicht vom restaurant

beim warten auf die burgers feat. angry birds suchti
Als wir uns ein wenig eingerichtet haben, ging es erstmal an den Privatstrand, der von schönen kleinen Steinfelsen umsäumt ist. Als es dunkel wurde, liefen wir einfach mal drauf los und landeten schließlich in der Hippy Bar, einer Bar, die als riesiges Schiff aus Treibholz aufgebaut wurde. Die fünf Besitzer waren auch allesamt sehr authentsch und nett, einer sah eins zu eins aus wie Captain Jack Sparrow. In dieser Bar merkten wir dann, dass wir gerade auf einem 60. Geburtstag eines Briten gelandet sind. Wir gratulierten ihm höflich und tranken mit all seinen Besuchern den ein oder anderen Gin Tonic. Wer weiß, wie lustig besoffene Engländer sind, kann ahnen, dass wir größten Spaß hatten. 
hat ein wenig an die fusionbauten im zauberwald erinnert

he's a pirate - zack, ohrwurm!
jawatteeeen?
Am Morgen danach haben wir uns nach einem Chickenburger als Katerfrühstück (der an den Contact Bungalows absolut zu empfehlen ist, riesig und lecker!) dann zwei Roller für je 200 Baht pro Tag gemietet, damit wir über die Insel cruisen und die weiteren Strände bestaunen können. Jeder einzelne Strand war absolut sehenswert, es waren fast keine anderen Leute in Sichtweite.

die kombi aus hängematte, palmen, strand, meer und sonnenuntergang kann durchaus überzeugen

wir haben da mal was vorbereitet

die bitch lässt die arme sausen

menschenleerer long beach <3
Am Long Beach, der in meinen Augen der schönste Strand Ko Phayams ist, sind wir dann versackt, haben mit einem Wassermelonen-Shake in der Hand die Sonne genossen und abends noch lecker Curry gegessen. So lässt es sich leben! :) Von einer deutschen Bedienung im Restaurant der Smile Bungalows (auch seehr lecker!) haben wir dann noch den Tipp bekommen, dass am Abend eine große Strandparty stattfinden wird – und das wollten wir uns dann selbstverständlich nicht entgehen lassen. Bis um 5.30 Uhr haben wir am Strand mit sehr coolen Leuten (wo kamen die bloß alle her?) zu überraschend sehr gutem Techno abgehottet – gute Sause!
mehr bilder von der party gibts (zum glück?) nicht
Am Morgen danach haben wir uns nach einem Chickenburger als Katerfrühstück (Und täglich grüßt das Murmeltier?) dann wieder auf die Roller geschmissen und im Prinzip nur das wiederholt, was wir bereits am Tag davor gemacht haben, doch man findet immer wieder neue Hotspots. Wir waren z.B. auch an einem kleinen Tempel auf einem Pier und sind um zwei größere Buddha-Figuren spaziert.

gib mir meer davon

ists sehr schlimm, wenn ich finde, dass sich die statuen alle sehr ähneln?
Abends chillten wir uns dann ganz gemütlich auf die Terrasse des Bungalows und ließen die bisherige Reise Revue passieren. Für den heqtischen MS Ink.-Simon war es nämlich der letzte Abend, am Mittag des Folgetages musste er leider schon wieder Richtung Flughafen aufbrachen. Da waren es also ab gestern nur noch zwei. Was wir gestern gemacht haben? Was wohl: Schön mit dem Roller über die Insel gefahren, immer auf der Suche nach kleinen Stränden, die wir noch nicht begutachtet haben. Dann lernten wir den Münchner Bua Felix kennen, mit dem wir abends dann noch Richtung Long Beach aufgebrochen sind, um uns mit drei Österreichern, die wir auch kennengelernt haben, zu treffen und eine weitere Party anzusteuern. Diesmal war zwar etwas weniger los, aber das war schon okay. Ich kann mich an barfuß tanzen am Strand jedenfalls durchaus gewöhnen. 

Der heutige Tag musste nach vier Tagen Entspannung, Idylle und unendlich guter Laune dann wieder als stressiger Transporttag deklariert werden. Wir nahmen zu dritt (Felix begleitet uns nach Ko Tao, um einen Tauchkurs zu absolvieren) um 14°° Uhr das Boot zurück aufs Festland, um in Ranong mit dem Minivan ab 17 Uhr für 150 Baht und in drei Stunden nach Chumphon gebracht zu werden. Hier haben wir ein DIY-All-You-Can-Eat-Buffet getestet. Wirklich geschmeckt hat es leider nicht. Jetzt gerade liege ich in meinem Bett auf der Nachtfähre, die uns seit 23°° Uhr und wahrscheinlich bis ca. 5°° Uhr für 450 Baht nach Ko Tao fährt – auch mal eine neue Erfahrung. Der morgige Tag ist für Simon dann leider auch der letzte, aber auf Ko Tao treffen wir uns ja mit der guten Kathrin – Binger sind halt überall! :)
mehr oder minder lecker

40er Dorm auf dem Boot

Und da ich hier auf dem Boot nicht schlafen kann, bin ich eben am schreibseln und stelle den Blogpost online, sobald ich wieder WIFI finden kann. In Ko Phayam gab es davon nämlich fast nichts, deswegen habe ich ja auch Piano gemacht in Sachen bloggen. Habt ein schönes Wochenende, Klakas! Habe gehört, dass der Frühling im Anflug ist? Ich hab mich aber auch ganz schön angestrengt ein wenig Sonne rüberzuschicken. :)

Update: Wir sind pünktlich in Ko Tao angekommen, ich habe überraschenderweise gut geschlafen und wir haben, nachdem wir uns den unfreundlichen Taxifahrern, die für die 5-km-Fahrt zur Hin Wong Bay 500 Baht wollten (zum Vergleich, die 6h-Fähre kostete weniger), widersetzt haben, zum Glück einen Shuttleservice unserer dank Kathrin vorgebuchten Unterkunft, den Hin Wong Bungalows, auffinden können. Jetzt sitze ich an der Rezeption mit Meerblick und warte, bis unsere Unterkunft um 11°° Uhr frei wird.

Sonntag, 16. Februar 2014

Ein Longtailboot als Zeitmaschine

Hallo Deutschland (zufrieden, Shanna? ;) ) und liebe Grüße aus Ranong! Nachdem der heutige Tag mal wieder einiges zu bieten hatte, wird es zum Ende der Woche also noch einmal Zeit für einen neuen Blogeintrag. Wo war ich stehen geblieben? Stimmt ja, kurz vor meinen zwei absolut entspannten Tagen im Khao Sok Village.
Wie erhofft konnte ich zwei Tage komplett entspannen und habe diese Chance auch absolut ausgenutzt. Am ersten Tag war zunächst einmal ausschlafen angesagt, danach stand außer chillen, Musik hören und Massaman Curry nichts mehr auf der Speisekarte. Am meinem zweiten freien Tag war ich ja alleine auf Achse, da die drei Jungs auf einem Tagesausflug waren (der sich für sie scheinbar total gelohnt hat, sie waren hochzufrieden von der Landschaft am Stausee). Ich bin also mit einer Flasche Wasser in der Hand einfach mal losmarschiert, in der Hoffnung irgendetwas Interessantes zu sehen. Nach ca. zwei Kilometern kam ich an einer Tempelanlage an und habe diese dann direkt mal besichtigt. Hier gab es wieder Affen, die sich wegen eines kleinen Lochs am Wassertank gezankt haben - das sah lustig aus. Außerdem wurde hier für eine Art Volksfest aufgebaut. Deswegen fragte ich danach bei Einheimischen nach, wofür das überhaupt gemacht wird - und die Antwort hat mich dann dezent überrascht: Ein Fest für den Happy Valentines Day. Die spinnen, die Asiaten! :D Danach bin ich wieder in unser Bungalow und habe die Jungs empfangen. Abends haben wir uns von Dario verabschiedet, das sich Richtung Ko Tao aufgemacht hat. Und auch für uns sollte es am kommenden Morgen wieder weiter gehen. Da ich wegen des Vollmonds nicht schlafen konnte, habe ich mir aber erstmal von 2.30 Uhr bis 4.20 Uhr Ortszeit das Spiel der Mainzer reingezogen (Europapokaaal, woopwoop!).

die komplette Anlage des Baan NamRin

Affenkampf um heiliges Wasser

drei Affen machen Handstand

Vorbereitung für den amazing Happy Valentines Day

by Heqtik - so sah es auf ihrer Tour aus <3
Um kurz vor Acht klingelte der Wecker, da wir 45 Minuten später von einem Minivan für 100 Baht abgeholt und in knapp einer Stunde in die Knotenstadt Takua Pa transportiert wurden. Hier mussten wir bis 11.30 Uhr ca. 1,5 Stunden auf unseren 140-Baht-Anschlussbus nach Ranong warten, also sind wir über den lokalen Markt geschlendert, der mit den bislang mit Abstand billigsten Preisen aufwarten konnte.

ein Markt, der nach Fisch riecht - gibts sonst nie!
Als unser Bus aus Krabi kommend dann eintraf, merkten wir, dass er bereits bis auf den letzten Sitz von Einheimischen belegt war. Unser Platz für die folgenden drei Stunden Fahrt war also ganz vorne, neben dem Busfahrer und dem Busbegleiter. Trotz des Platzproblems war das eine total schöne Fahrt. Ich konnte ein wenig im Gepäckraum schlafen und der Beifahrer fütterte uns mit der uns bislang unbekannten Chompoo-Frucht - ja, wir haben uns von der Devise, nur das zu essen, was bereits geschält wurde, schnell verabschiedet. Schmeckt ein wenig wie ein Apfel.

schön am abpennern
Gegen 15.30 Uhr (selbstverständlich geb es wieder Verspätung, diesmal hielt das Militär den Bus auf und jeder Thailänder musste sich ausweisen, warum auch immer) kamen wir dann in Ranong an, mussten 15 Baht für eine Songthaew-Fahrt zum Markt zahlen und bezogen dann ein Dreibettzimmer im Rattanasin Hotel, das wir für zwei Nächte buchten. Ein Zimmer hier kostet 330 Baht und ist damit unsere bislang billigste Unterkunft. Ranong ist eine touristsch relativ unberührte Stadt in ungefährer Größe zu Bingen. Es ist ein wenig wie in Krabi, allerdings wirken die Menschen hier noch aufgeschlossener und netter. Leider fliegt hier auch sehr viel Müll herum und ein eigenartiger Geruch (Gammelfisch?) liegt in der Luft. Abends habe ich mir, nachdem wir mit einem Oreo Frappee in der Hand durch die Straßen gezogen sind, eine neue Kamera gekauft, die extra für den Outdoorbereich eingeführt wurde. Schaumerma. Außerdem hatte ich zum ersten mal hier richtig schlechtes Essen - in einem japanischem Restaurant gegenüber unseres Hotels habe ich mir subwayverliebt wie ich bin Chicken Teriyaki bestellt. Ich hatte echt Angst, dass ich das wieder auskotzen muss. Zum Glück ist nix passiert, noch nich zumindest.

Unser ursprünglicher Plan war ja eigentlich nach Ko Phayam zu reisen, doch diesen hatten wir am letzten Abend in Khao Sok "aus logistischen Gründen" wieder über Bord geworfen. Denn wir haben uns spontan dazu entschlossen Thailand für einen Tag zu verlassen und ein wenig ins Leben in Myanmar einzutauchen. Also haben wir uns heute morgen zunächst für 20 Baht zum Pier fahren lassen, sind danach offiziell aus Thailand ausgereist, mit einem Longtailboot (150 Baht pro Fahrt) ca. eine halbe Stunde nach Myanmar gefahren und dort mit einem druckfrischen 10 Dollar-Schein (hä?), den wir vorher natürlich zu einem viel schlechteren Kurs als Usus tauschen mussten, offiziell eingereist. Den Ausreisestempel für den selben Tag haben wir auch bereits bekommen. Sofort haben wir gemerkt, dass wir scheinbar in einer anderen Welt angekommen sind. Das liegt an vielen Gründen - zum einen daran, dass man hier noch überhaupt nicht an weiße Touristen gewöhnt ist, da man bis vor ein paar Wochen nur über einen Flughafen einreisen konnte. Mittlerweile gibt es immerhin 4 Grenzgänge über Land, unsere Einreiseprozedur zählt nicht hierzu, da wir hier nur ein Visum für die Provinz Kawthoung, so auch der Name der Küstenstadt, erhalten können. Zum anderen liegt es daran, dass man direkt merken konnte, dass es in Myanmar noch überhaupt keinen Luxus gibt und hier alles sehr ärmlich ist. Autos? Fehlanzeige. Steinbauten? Gibbet fast nich. Müll? An jeder Ecke. Das heute war erstmals wirklich Individualtourismus, wir sahen nur 5 weitere Farangs. Diejenigen, die sonst hierher kommen, reisen direkt wieder aus, damit sie weitere 30 Tage in Thailand erhalten können. Klassischer Visarun also. Doch wir wollten etwas sehen - und die Menschen, denen wir heute begegnet sind, sind die freundlichsten, die ich jemals kennenlernen durfte. Jeder hat uns angelächelt, viele begrüßten uns mit einem schüchternen Hello und ebenso viele winkten uns zu. So dürfte sich vielleicht Lionel Messi fühlen, wenn er in Barcelona durch die Straßen schlendert. Realistischer ist wohl der Vergleich mit Daniel Küblböck in Köln, danke Simon! Diese Freundlichkeit liegt einfach daran, dass die Burmesen Menschen wie uns überhaupt nicht gewöhnt sind. Egal, wo wir waren - ob in Tempeln mit schönen Pagoden, in der Snooker-Bar (Snooker scheint der Volkssport Nummer Eins zu sein) oder, oder, oder - immer gesellten sich die Einheimischen zu uns, um mit uns in Kontakt zu treten. Das war absolut gigantisch heute. Auch sonst hat sich der Trip total gelohnt, in Kawthoung kam es uns so vor, als ob wir in einer anderen Welt sind, zumindest einmal wirkte es so wie ein Südostasien vor dem Einzug des Tourismus vor Jahrzehnten. Auch real waren wir tatsächlich wieder in der Vergangenheit, da wir hier nurnoch 5,5 Stunden der deutschen Zeit voraus sind. Ein paar Stunden haben wir uns einfach nur treiben lassen, sind auf einen kleinen Berg gekraxelt, der wieder mal eine schöne Aussicht garantierte, haben ein paar kleine Pagoden sowie einen relativ großen Tempelkomplex mit einem liegenden Buddha, ähnlich dem in Bangkok, besichtigt. Zum Schluss sind wir dann für 100 Baht pro Person nochmal in ein Mototaxi gestiegen, das uns ein wenig durch die Stadt kutschierte. Gegen 15 Uhr sind wir dann für ebenfalls 100 Baht wieder in ein Longtailboot gestiegen und Richtung Thailand gefahren, dass uns zum Glück wieder aufgenommen hat. Auch wenn der Trip ein wenig teurer war als die vergangenen Tage, der Tag hat sich absolut gelohnt und hat soo viel geboten. Ich bin beeindruckt!
Myanmar - nicht nur das Land, auch das Bier gefällt!

eine der vielen Pagoden

ein Gang in Richtung Markt.

typische Straße in Kawthoung

ein Blick aufs Central Kawthoung

Meer und Statue

Wer findet die Katze?

Mönche, die ihr Englisch verbessern wollten und mit uns schnackten

das Heiligtum schlechthin in Kawthoung: Sleeping Buddha

symbolisches Bild für die vielen unendlich netten Menschen dort

eine Gasse im ärmeren Viertel

eine der vielen Snookerhallen, hier hatten wir nette Gespräche


öffentlicher Nahverkehr mal anders - kein scheiß!

unterhalb eines Tempels - leider liegt überall nur Müll

Gerade waren wir noch auf den Sonntagnacht-Markt in Ranong - und wir haben uns getraut! Maden und Heuschrecken hat unser Magen jetzt zu verdauen. Maden schmecken ein wenig wie Erdnussflips mit Käsefüllung, Heuschrecken wie ein Stück Fisch. Muss aber definitiv nicht nochmal sein,

ich bin ein star, holt mich hier raaaaus!
Morgen geht es dann aber wirklich nach Ko Phayam ein wenig das Inselleben genießen, bevor der erste Simon leider schon Richtung Heimat aufbrechen muss. Hiervon werde ich selbstverständlich in Bälde berichten.
Gute Nacht, Klakas! :)