Ai Caramba! Am Sonntag war es soweit: Nach einer
wunderschönen Zeit in Kambodscha bestieg ich um 8°° Uhr den Bus in Richtung
Laos. Kambodscha hat mir vom Anfang bis zum Ende extrem gefallen. Es ist nicht
so touristisch wie Thailand, vor allem sieht man nicht so viele Urlauber –
allerdings kommt man sehr schnell und sehr einfach in Kontakt mit anderen
Travellern, die meist ähnliche Routen wie man selbst auf der Agenda
haben/hatten und man deshalb sehr viele Tipps und Ratschläge erhalten kann.
Auch hat mir im Vergleich zu Thailand das Strandleben besser gefallen. Koh Rong
hatte die schönsten Strände zu bieten, die ich je gesehen habe, und am Otres
Beach war der Vibe einfach phänomenal. Auch Phnom Penh war definitiv mal etwas
anderes, ich war bislang noch nie in so einer hektischen Stadt, die aber
dennoch Wohlfühlfaktor bot. Und auch Siem Reap und seine Tempelanlagen um
Angkor Wat hat mir absolut gefallen. Eigentlich wollte ich ja noch nach
Battambang, was ich aber aufgrund der sich daraus resultierenden Route und
wegen George und Roo storniert habe. Wie in Thailand habe ich pro Tag ca. 28
Euro ausgegeben, was leider etwas mehr ist, als ich erhofft hatte. Grund dafür
war der etwas teurere Transport sowie der Alkohol, der am Otres Beach und auf
Koh Rong recht oft floss.
Aber zurück zum Transport nach Laos und weiter im Text: Überraschenderweise hat
das sehr gut geklappt, wir hatten insgeheim mit deutlich mehr Verspätung
gerechnet. Nach ca. 4 Stunden kamen wir mit 10 Insassen im Minivan in Stung
Treng an, wo wir zum ersten Mal auf den gigantischen Mekong stoßen. Dort nahmen
wir eine Fähre in die Stadt, hatten eine einstündige Mittagspause und fuhren
danach in einem anderen Minivan innerhalb von einer Stunde bis an die Grenze.
Hier gab es dann wie schon bei der Grenze Thailand->Kambodscha den
klassischen Rip-Off. Statt den klassischen 30 USD, die ein deutscher
Staatsbürger normalerweise bezahlen muss, und einem extra-Dollar, weil wir an
einem Sonntag nach Laos einreisten, verlangten sie 41 USD von uns zuzüglich je
2 USD für den Ausreisestempel aus Kambodscha und den Einreisestempel nach Laos.
Aus 31 USD wurden also 45 USD, und man hatte keine Chance auf eine Verhandlung.
Sowas geht mir gewaltig auf den Sack, aber man kann es eben nicht ändern. Wir
hielten uns ca. 2h an der Grenze auf bis alle Angelegenheiten erledigt waren –
die Zeit konnten wir nutzen, um zu planen, wer mit wem in Don Det welche
Unterkunft ansteuert. Im Bus war übrigens auch ein Mädel aus Mainz – wie klein die
Welt doch ist.
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viehtransportfähre nach stung treng |
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das etwas andere frühstück |
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muschi muschi |
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dahinter fängt laos an |
Nach einer Stunde kamen wir dann in Ban Nakasang an. Dort hatten
wir die einzige Gelegenheit einen ATM aufzusuchen, auf Don Det gibt es davon
keinen einzigen. Die laotische Währung ist übrigens der Kip – und 1€ sind etwas mehr als
10000 Kip, was zum einen die Umrechnung für mich sehr einfach macht. Außerdem
konnte ich mich nach nur einem ATM-Besuch Millionär nennen. Das war ja
einfacher als gedacht :D
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was kostet die welt? |
Anschließend nahmen wir alle zusammen ein kleines Boot nach
Don Det, wo sich unsere Gruppe dann anschließend aufteilte. Es gibt auf Don Det
im Prinzip nur zwei Straßen, auf denen es Bungalow-Anlagen gibt. Zum einen die
Sunrise Street, zum anderen die Sunset Street. Dort befinden wir uns seitdem.
Auf Tripadvisor hatte ich das „Last Resort“ gefunden – eine coole Anlage, auf
der statt normaler Bungalows Tipi-Zelte aus Bambus aufgebaut wurden. Leider
gibt es davon nur vier Stück, weswegen wir dort erst am darauffolgenden Tag
unterkommen konnten. Wir – das sind auf Don Det Arthur und ich. Arthur kommt
aus Schweden und ich habe mit ihm auf Don Det die Unterkünfte geteilt, da es
zum einen nur Doppelbetten gibt und ich deshalb nicht mit George und Roo in
einen Raum konnte. Außerdem entschieden sich die Jungs dazu schon nach zwei
Nächten aufzubrechen, ich blieb im Endeffekt für vier Nächte. Da wir kurz vor
dem Sonnenuntergang ankamen und die komplette Insel ziemlich ausgebucht ist,
hatten wir durchaus Schwierigkeiten eine Unterkunft zu bekommen. Am Ende kamen
wir für 40000 Kip, also gerade mal für 2€ pro Person, im Phonvillay Bungalow
unter. Dieses war aber seehr basic, es gab noch nicht mal eine Dusche und wir
waren froh dort nur eine Nacht schlafen zu müssen. Immerhin hatten wir hier
eine überragende Sicht auf den Mekong.
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der sonne entgegenblickend auf dem boot nach don det |
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man sieht um die 27 der 4000 "inseln" |
Abends traf ich mich mit den zwei Briten, Arthur und Jo,
einem Finnen, im Oi’s Restaurant, wo wir gemütlich zu Abend aßen und ein paar
Bierchen tranken. Danach ging es zusammen mit der total coolen
Restaurant-Besitzerin Oi (sie sponserte zwei Flaschen Lao Whiskey, woopwoop)
und ihrer Schwester auf die Tempel Party, die an diesem Abend stattfinden
sollte. Dies ist wohl die größte lokale Party des Jahres, wir kamen also genau
zum richtigen Zeitpunkt auf der Insel an. Am größten Tempel auf Don Det wurden
hierfür zwei Bühnen aufgebaut, auf der verschiedene laotische Künstler
auftraten. Es war mal spannend eine solche große einheimische Party zu sehen,
ich ging aber sehr früh zu Bett, da ich mich nicht wirklich gut fühlte. Seit
Phnom Penh habe ich ziemliche Magenprobleme, die an dem Tag ihren Höhepunkt
erreichten. Zu allem Pech habe ich auch eine Mittelohrentzündung auf dem linken
Ohr bekommen, weswegen ich froh war, als ich endlich im Bett lag.
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hoch de humbe |
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arthur, betrunkener wirtziaufreisen, jo |
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das "festival" und drei coole österreicher |
Tags drauf ging es mir ein wenig besser, also checkten
Arthur und ich endlich im Last Resort ein. Dort kostet eine Nacht nun zwar
80000, aber die Leute hier sind so cool und die ganze Anlage so schön, dass der
Aufschlag absolut gerechtfertigt ist. Sind im Endeffekt ja immer noch nur 4€
each. Ich lieh mir anschließend ein Fahrrad für drei Tage aus (30000 Kip), um
mit den Skandinaviern, den Briten und zwei Mädels, die ebenfalls im Minibus
waren, auf die Nachbarinsel Don Khon zu radeln, wo der größte Wasserfall in
Südostasien besichtigt werden kann. Dies ist aber nicht gemessen an der Höhe
oder Länge des Wasserfalls, sondern an der Wassermenge, die den Mekong herunter mäandriert. Man muss
zunächst 25000 Kip zahlen, um die Brücke auf die andere Insel nutzen zu dürfen,
anschließend geht es noch zwei Kilometer über eine Schotterpiste (auch auf Don
Det gibt es keine Straßen) bis hin zum
Wasserfall. Dieser ist wirklich immens, überall sieht man kleine Wasserfälle,
die sich weiter unten zu einem vereinen. Selbst jetzt in der Trockenzeit würde
ein Sprung in das Wasser ob der Geschwindigkeit und der Strömung den sicheren
Tod bedeuten. Nach ein paar Foto-Shoots schlenderten wir barfuß zu einem
Strand, unterhalb des Wasserfalls. Ich bin ungefähr der dümmste Mensch der
Welt, dass ich bei 38°C barfuß unterwegs bin, ich habe mir meine Füße beim
Sprint in den Mekong mal sowas von verbrannt. Im Mekong chillten wir ein paar
Stunden, bis es wieder kälter wurde und ich mich endlich wieder traute über den
Strand zu gehen.
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ganz viele kleine wasserfälle |
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leider erkennt man nicht die geschwindigkeit des wassers |
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zwei prollos |
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irgendwo hier liegt die haut meiner füße |
Leider wurde meine Mittelohrentzündung im Laufe der Zeit
immer schlechter und ich entschied mich nach dem Rückweg in Richtung Don Det
und dem Abendessen direkt ins Bett zu gehen. Ich verabschiedete mich also von
George und Roo, die tags darauf leider aufbrachen, und versuchte zu schlafen,
was eher weniger funktionierte. Am Dienstag habe ich eigentlich absolut nichts
gemacht. Ich nahminsgesamt drei Antibiotika-Tabletten, gönnte mir ein Frühstück
und ein Abendessen und verließ ansonsten das gemütliche Last Resort nicht
einmal. Hier lässt es sich sehr gut aushalten, der Besitzer John und seine
helfende Hand Martin sind super freundlich und unterstützen einem bei jedem
Problem. Nach dem Sonnenuntergang schauten wir auf der Leinwand des Last Resort
noch einen Film – American Hustle. Was ein unglaublich guter Film ist das denn
bitte? Müde und erschöpft ob der Mittelohrentzündung (ich konnte auf links fast
nichts mehr hören) schleppte ich mich danach dann ins Tipi und konnte endlich
wieder richtig schlafen.
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das wunderschöne last resort - die coolste unterkunft bis hierhin |
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unser bungalow "the cure" - es gibt noch "oasis", "blur" und "the specials" |
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romandisch ists drinnen |
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die chill area vs. das kino |
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no wifi zone, have a chat |
Am Morgen danach ging es mir auch wieder besser und das Ohr schmerzte
nicht mehr so sehr und auch mein Magen rebellierte nicht mehr so arg, ich
musste also nicht den Notfallplan einlegen und bereits mittwochs nach Pakse,
einer Stadt ca. 150km entfernt und das nächste Krankenhaus von hier,
aufbrechen. Stattdessen habe ich was gemacht? Nichts natürlich. Wir haben
gemeinsam gefrühstückt , tagsüber wurde mal wieder gechillt und abends kochten
wir gemeinsam ein riesiges Abendessen, da jeder am folgenden Tag auschecken
würde, um zur weiteren Destination aufzubrechen. Es gab Indian Chicken,
selbstgemachtes Brot, Tzaziki, Kartoffelsalat und verschiedenes Gemüse. Man,
war das lecker! :)
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tisch decken mit einem schotten (name entfallen) auf flitter-weltreise |
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alle tipi-hippies |
Heute hieß es für mich dann Don Det zu verlassen. Hier kann
man gut und gerne eine super Zeit verbringen, und ich habe sie hier auch trotz
meiner kleinen Blessuren genießen können. Im Vergleich zum Otres Beach ist es
hier deutlich weniger partylastig, bis auf eine Bar schließt jede gegen 23°°
Uhr. Da ich aber nach den ganzen Biers genau das gesucht habe, war ich durchaus
froh in Don Det zu sein. Um 11 Uhr nahmen wir (Arthur, Jo, Fin (aus Nürnberg)
und ich) das Boot zurück aufs Festland, um 12 Uhr startete der Bus für 50000
Kip nach Pakse. Allerdings stoppte er bereits nach 10 Minuten aufgrund eines
Motorschadens. Wir warteten 20 Minuten auf dem Grundstück eines freundlichen
Laoten, bis der Ersatzbus eintraf. Endlich ging es weiter – doch leider erneut
nur für 10 Minuten, wieder war es ein Motorschaden. Da wohl kein dritter Bus
zur Verfügung stand, mussten wir ca. eine Stunde warten, bis der Schaden
behoben werden konnte und es danach im schleppenden Tempo bis nach Pakse ging.
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warum denn eigentlich nich ma nen motorschaden? |
Die Stadt erreichten wir gegen 16 Uhr (statt 14 Uhr). Wir gingen zu viert etwas
essen, trafen zufällig die zwei Mädels wieder, mit denen wir an den
Wasserfällen waren und gingen danach wieder zurück zur Travel Agency, die als
Bus-Bahnhof fungierte. Da ich heute keine Lust hatte auf weitere
Transport-Eskapaden (der Sleeping Bus in die Hauptstadt Vientiane dauert ca. 12
Stunden), entschied ich mich dazu ein Zimmer über der Travel Agency für 50000
Kip zu buchen. Was ich morgen in Pakse mache? Keine Ahnung, entscheide ich
spontan. Jetzt gehe ich erstmal schlafen, die Matratzen sind extremst gemütlich
und ich habe wieder einmal den Luxus eines Einzelzimmers.
Gute Nacht, Klakas! :)
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